Foto: Christian Beier

Museumskonzerte 2017 / 2018
„Junge Pianisten Elite“

Fabian Müller

Fabian Müller konnte sich in den letzten Jahren als einer der bemerkenswertesten deutschen Pianisten seiner Generation etablieren. Für großes Aufsehen sorgte er 2017 beim Internationalen ARD Wettbewerb in München, wo ihm nicht weniger als 5 Preise zuerkannt wurden. Bereits 2013 hatte er international auf sich aufmerksam gemacht, als er beim renommierten Busoni-Wettbewerb in Bozen mit drei Preisen ausgezeichnet wurde.

Diese Erfolge öffneten ihm die Türen zu den großen deutschen Konzerthäusern in Berlin, Hamburg, Bremen, Düsseldorf, Köln und München. Er gastierte bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, den Schwetzinger Festspielen, beim Heidelberger Frühling, sowie in diesem Jahr zum zweiten Mal beim Klavier-Festival Ruhr. Internationale Konzertengagements führten ihn nach Spanien, Frankreich, England, Italien, in die Niederlande und die Schweiz. Zu den Höhepunkten im Jahr 2018 gehören seine Debüts in der Carnegie Hall in New York und in der Hamburger Elbphilharmonie.

Neben seinen solistischen Projekten widmet sich Fabian Müller intensiv der Kammermusik, darüber hinaus ist er künstlerischer Leiter der von ihm initiierten Kammermusikreihe „Bonner Zwischentöne“, bei der er mit bedeutenden Partnern auftritt. Und er engagiert sich im Bereich der Musikvermittlung für Kinder und Jugendliche: Beim Klavier-Festival Ruhr arbeitet er zusätzlich zu seinem solistischen Auftritt als Pianist an einem musikalischen  Erziehungsprojekt mit über 300 Kindern zusammen, die sich auf schöpferische Weise mit moderner Musik auseinandersetzen.

Nikolai Tokarev

Der 1983 in Moskau geborene Nikolai Tokarev entstammt einer bekannten Musikerfamilie und wurde schon früh als Wunderkind gefeiert: Mit fünf Jahren begann er seine Ausbildung an der dortigen Gnessin-Musikschule für besonders begabte Kinder, mit sechs Jahren trat er öffentlich mit Orchester auf, mit vierzehn Jahren ging er auf eine erste große Japan-Tournee und wurde in der Folgezeit mit vielen Preisen ausgezeichnet.

Noch am Anfang seiner Karriere prophezeite der bekannte Dirigent Esa Pekka Salonen anlässlich einer internationalen Preisverleihung an den jungen Pianisten: „ Es ist sehr schwierig, aus einer solch großen Anzahl talentierter junger Künstler die drei herauszufinden, die in den kommenden Jahren die Entwicklung der europäischen Musikkunst beeinflussen werden. Nikolai Tokarev ist mit Sicherheit einer von ihnen“. Diese Voraussage hat sich bewahrheitet. Mit seinem brillanten Spiel, seiner stupenden Virtuosität machte er Furore und wurde, wo immer er auftrat, begeistert gefeiert.

Heute gehört der mit Auszeichnungen überhäufte Musiker zu den besten Pianisten der Welt, konzertiert regelmäßig in den großen Konzerthäusern mit namhaften Orchestern, darunter die Russische Nationalphilharmonie, die Münchner Philharmoniker, die Camerata Salzburg, das NHK Symphony Orchestra, das Wiener Kammerorchester, das BBC Symphony Orchestra, das Deutsche Symphonie-Orchester.

„Tokarev hat sich seinen unprätentiösen ganz auf die Musik gerichteten Stil bewahrt“ so die FAZ.

Bei ihm kulminiert alles in einer Höchstspannung, wie sie nur bei den  allergrößten Vorgängern zu finden ist. Die Größe und Weite Russlands präge „die Seele, diese große Seele, die wir haben“, sagte er einmal in einem Interview. Am Klavier sei er auf der Suche nach genau so einem Klang – „groß und weit soll er sein“.

Haochen Zhang

Ein ungewöhnliches Bekenntnis für einen jungen Pianisten:

„Ich fühle mich unwiderstehlich zu Musik von nachdenklichem, introvertiertem Charakter hingezogen“, erklärt der chinesische Pianist Haochen Zhang und räumt freimütig ein, dass diese Vorliebe auch mit seiner nach innen gerichteten Persönlichkeit zu tun habe. Kein Wunder, dass er sensible Klavierpoeten wie Radu Lupu, Murray Perahia und Alfred Cortot nennt, wenn er nach seinen Vorbildern gefragt wird. Umso bemerkenswerter ist sein großer Erfolg beim stark auf Virtuosität und Technik ausgelegten berühmten Van Cliburn-Wettbewerb, bei dem ihm 2009 mit erst neunzehn Jahren der erste Preis und die Goldmedaille zuerkannt wurden. 2017 wurde ihm der renommierte „Avery Fisher Career Grant“ verliehen.

In den USA, wo er lebt und sein Studium am Curtis Institute of Music in Philadelphia bei dem bekannten Klavierpädagogen Gary Graffman absolvierte, trat er mit vielen namhaften Orchestern auf, darunter das Philadelphia Orchestra, San Francisco Symphony, Los Angeles Philharmonic, in Europa und Asien das Israel Philharmonic, London Symphony, Japan und Hong Kong Philharmonic Orchestras, Sydney Symphonic Orchestra.  Internationale Konzerttourneen führten ihn nach Peking, Tokio, Hong Kong, Tel Aviv, Berlin, München, Dresden, Paris, Rom, Madrid, Belgrad, Mexiko City und Bogota.

2013 debütierte er mit den Münchner Philharmonikern unter dem inzwischen verstorbenen Lorin Maazel. 2014 trat er mit dem Mariinsky Orchestra unter Valery Gergiev in Peking auf, der ihn umgehend nach Moskau einlud. Er spielte mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter Thomas Hengelbrock und sprang 2017 mit großem Erfolg für den erkrankten Lang Lang in der Carnegie Hall in New York ein. Mit seinem Debüt bei den Luzerner Festspielen im November 2018 setzt sich seine Erfolgsgeschichte fort.

Michail Lifits

„Einem Talent wie Michail Lifits begegnet man nur selten, ohne Zweifel zählt er zu den besten Pianisten unserer Zeit“ schrieb ein begeisterter Kritiker, und die Frankfurter Allgemeine schwärmte von der „beglückenden Klangfarbenfreudigkeit“ seines Klavierspiels.

Geboren 1982 in Taschkent (Usbekistan), übersiedelte er als 16-Jähriger nach Deutschland und lebt seitdem in Hannover. Er studierte an der dortigen Hochschule für Musik und Theater bei Karl-Heinz Kämmerling und Bernd Goetzke. Prägende künstlerische Einflüsse erhielt der darüber hinaus bei Boris Petrushansky an der Internationalen Klavierakademie in Imola.

Mit dem Gewinn des 57. Internationalen Busoni Klavierwettbewerbs in Bozen startete er eine beeindruckende Karriere, die ihn in die Carnegie Hall und das Lincoln Center in New York, die Wigmore Hall in London, die Philharmonie  Berlin, den Herkulessaal und die Philharmonie in München, die Laeiszhalle in Hamburg, Sala Verdi in Mailand und Tonhalle Zürich, zum Concertgebouw Amsterdam und Palais des Beaux Arts in Brüssel führte.

Zu den Orchestern, mit denen er als Solist auftrat, zählen das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, Residenzorchester Den Haag, Moscow Soloists, Orchestra del Teatro Verdi di Trieste, l’Orchestre International de Genève, Orchestra Sinfonica Siciliana di Palermo, Münchner Sinfoniker und Münchner Kammerorchester. Bei den großen Festivals wie Verbier Festival, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Rheingau Musikfestival, Kissinger Sommer, Klavier-Festival Ruhr, Bergen Festival, Annecy Festival, Menuhin Festival Gstaad, BBC Proms ist er gern gesehener Gast.

Neben seiner umfangreichen solistischen Tätigkeit ist Michail Lifits ein gefragter Kammermusiker. Zu seinen Partnern gehören Vilde Fang, Nicolas Altstaedt, Marie-Elisabeth Hecker, Veronika Eberle, Nils Mönkemeyer.

Florian Glemser

Im Jahr 1990 in eine Musikerfamilie hineingeboren, erhielt Florian Glemser schon im Alter von drei Jahren den ersten Klavierunterricht von seiner Mutter. Bereits sieben Jahre später setzte er seine musikalische Ausbildung in der Hochbegabtenförderung der Hochschule für Musik Würzburg bei seinem Vater Bernd Glemser fort. Sein Konzertdebüt gab er mit sieben Jahren, sein Orchesterdebüt 2007 als 17-Jähriger mit George Gershwin’s Rhapsody in Blue. Ein Zufall, der passender nicht sein konnte. Florian Glemser, ein begeisterter Jazzfan, machte in seiner Jugend auch als Jazzpianist von sich reden und tourte mit Big Bands durch Europa. Mit Beginn seines Studiums entschied er sich endgültig für die rein klassische Laufbahn, konnte als Solist zahlreiche internationale Preise gewinnen und erhielt verschiedene Stipendien.

Inzwischen hat er sich fest im Konzertleben etabliert, Einladungen zu Klavierabenden und Aufritte mit Orchestern führten ihn in die großen deutschen und europäischen Konzerthäuser (Konzerthaus Berlin, Laeiszhalle Hamburg, Herkulessaal München, Stefaniensaal Graz, Brucknerhaus Linz, Wigmore Hall London). Kammermusik und Liedbegleitung prägen entscheidend das künstlerische Selbstverständnis Glemsers und spielen eine bedeutende Rolle in seiner Konzerttätigkeit. Mit seiner Frau Franziska Glemser spielt er regelmäßig im Klavierduo. Seine kammermusikalische Tätigkeit in verschiedenen Formationen führte zu Gewinnen von Wettbewerben, Rundfunkmitschnitten und Konzerten im In- und Ausland.

Die Vielseitigkeit seiner Interessen spiegelt sich auch in der Breite seines Repertoires wider. Eine besondere innere Verbindung spürt er zu Bach und Schumann, dem auch seine 2017 erschienene Debüt-CD „Schumann“ gewidmet  ist, in der er sich auf eine interdisziplinäre Entdeckungsreise begibt und  dem Dialog Schumanns zwischen Literatur und Musik nachhorcht.